Unsere
Geschichte

Von den „Neckarauer Liebeswerken“ zum modernen Sozialunternehmen – die Entwicklung der Gemeindediakonie Mannheim

Wir machen das gemeinsam!

Nah dran und mittendrin.

Pfarrer Erich Otto Kühn gab erstmals auch Menschen mit Behinderungen eine Chance auf Teilhabe .

Pfarrer Erich Otto Kühn (*1902-†1979), ein genialer Planer und Kommunikator – heute gälte er als „PR-Genie“ – brachte nach dem 2. Weltkrieg auf den Weg, was niemand im zerbombten Mannheim für möglich hielt: Menschen wieder ein Dach über dem Kopf zu geben, sie auszubilden, sie zu lehren, sie zu schützen – und erstmals auch Menschen mit Behinderungen eine Chance auf Teilhabe zu geben.

Der Gründervater der Gemeindediakonie und seine Weggefährten zeigten einen starken Willen zum Aufbau – anfangs noch unter dem Namen „Neckarauer Liebeswerke“ begann 1948 alles im Gemeindesaal der Matthäusgemeinde im Mannheimer Stadtteil Neckarau. Der Bedarf an Hilfe war groß, so dass in kurzer Zeit der Gründung des Pflegeheims Wichernhaus, des Johann-Sebastian-Bach-Gymnasiums, des Kinder- und Jugendwohnhauses (Margarete-Blarer-Haus) die Entstehung zahlreicher weiterer Einrichtungen und Dienste für Menschen mit Behinderung folgten. Oftmals in Kooperation mit dem einzigartigen „Neckarauer Dreiklang“, dem besonderen Zusammenschluss aus der Matthäusgemeinde Neckarau, dem Bach-Gymnasium und der Gemeindediakonie, der auch noch heute im Zusammenwirken und mit gemeinsamen Aktivitäten mit Leben gefüllt wird.

Was Pfarrer Kühn aufbaute, führte Manfred Froese ab 1987 bis 2011 weiter und entwickelte die Gemeindediakonie zu einem diakonischen und sozialen mittelständischen Unternehmen in der Rhein-Neckar-Region: Die seit 1969 bestehenden „beschützenden Werkstätten“ wurden zu Produktionsstandorten mit Aufträgen durch die regionale Industrie. Diesen folgten schnell ein umfangreicher Berufsbildungsbereich zum besseren Übergang von Schule zu Beruf und weitere Einrichtungen im Förder- und Betreuungsbereich für Menschen, die noch oder gar nicht auf dem ersten Arbeitsmarkt tätig sein können.

Wohnhäuser in Neckarau, Gartenstadt und Wallstadt entstanden und wurden zu einem Zuhause für die Menschen – bis heute. Werkstätten in Neckarau, Vogelstang und Weinheim bieten sichere Arbeitsplätze und agieren als zuverlässige und professionelle Partner für die Industrie. Tagesförderzentren und die Berufliche Bildung ermöglichen den Klient*innen individuelle Arbeitsbiographien und die ambulanten Dienste unterstützen die Selbständigkeit und individuelle Lebensgestaltung jeder/s Einzelnen.

Mit einer kompetenten Beratungsstelle und dem Büro für Leichte Sprache sind wir außerdem Ansprechpartner bei allen Fragen zu den relevanten Themen für die Menschen mit Behinderung und Vermittler für Betroffene, Angehörige, Kostenträger, Unternehmen und die interessierte Öffentlichkeit.

Über die Jahrzehnte wurden Einrichtungen und Angebote geschaffen und weiterentwickelt, umgewandelt und manchmal auch beendet, wenn sie nicht mehr zielführend waren. Denn die Gemeindediakonie muss sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen und sich neu ausrichten. Die jahrzehntelange Entwicklung der Gemeindediakonie hat sich bis heute immer an ihrem offiziellen Motto „nah dran und mittendrin“ ausgerichtet